Schulbesuch braucht solidarische Regeln – meine aktuelle Pressemitteilung
Beim Schulbesuch jenseits der Stadtgrenze spricht sich die SPD-Landtagskandidatin Dr. Nadja Büteführ für eine solidarische Regelung zwischen den Gemeinden des Ennepe-Ruhr-Kreises aus. „Ich verstehe den Ärger der Wittener, die draufzahlen, wenn sie Schüler aus anderen Städten des EN-Kreises aufnehmen“, sagt die Herdeckerin.
In Witten drückten z. B. vor zwei Jahren 850 Kinder aus anderen Städten die Schulbank. Nur 300 Wittener Kinder besuchten umgekehrt Schulen in anderen Städten. Eine solche Leistung für Bürger, die ihre Steuern in anderen Gemeinden zahlen, schlägt nach den Berechnungen der Stadt für Witten mit mehr als einer Mio. Euro jährlich zu Buche.
Auch in der Diskussion über die dritte Gesamtschule in Witten spielt dieses Argument immer wieder eine Rolle. An der Holzkamp-Gesamtschule wurden zum Beispiel vor zwei Jahren 217 Jungen und Mädchen aus Herdecke unterrichtet. „Leider hat Herdecke keine eigene Gesamtschule“, wirbt die Sozialdemokratin dafür um Verständnis. Die viel kleinere Stadt könne die Auflagen der Bezirksregierung zum Aufbau eines eigenen Angebotes gar nicht erfüllen: „Für uns heißt es: Gymnasium oder Gesamtschule. Beide Schulformen kann Herdecke nicht füllen.“
Gerade weil die Stadt Herdecke kein eigenes Gesamtschulangebot hat, ist die Holzkamp-Gesamtschule verpflichtet, die „Nachbarskinder“ aufzunehmen. Gleiches gilt übrigens auch für die Aufnahme von auswärtigen Kindern z. B. aus Wetter oder Hagen an der Herdecker Realschule. „Einen solidarischen Ausgleich dafür halte ich zwischen den Städten für angemessen“, erklärt Nadja Büteführ.
Als Sozialdemokratin hegt sie große Sympathie für die Idee, in der Wittener Innenstadt eine dritte Gesamtschule einzurichten: „Dieser Schultyp ist von dem Gedanken des langen gemeinsamen Lernens geprägt. Das lässt allen Jungen und Mädchen Raum für ihre ganz persönliche Entwicklung und Förderung.“ Der Bedarf für die dritte derartige Schule in Witten sei nach den vorliegenden Zahlen eindeutig vorhanden und das neue Angebot in der Innenstadt – dort wo viele künftige Schüler heranwachsen – gut aufgehoben.
Die Stadtverwaltung geht ab 2022/2023 von rund 800 Wittener Fünftklässlern aus – ohne die Einpendler aus anderen Städten. Das wären 30 Klassenzüge. „Nach der Umwandlung der Otto-Schott-Realschule in die dritte Gesamtschule würden fünf Züge an zwei Realschulen, elf an den drei Gymnasien und einer an der Förderschule unterrichtet. Für die drei Gesamtschulen blieben dann noch 13 Klassen übrig – damit wären alle gut ausgelastet“, rechnet die Landtagskandidatin vor, die sich mit den Wittener Verhältnissen vertraut gemacht hat.
Höchst bedauerlich findet sie auch, dass die beiden vorhandenen Gesamtschulen immer wieder viele Kinder abweisen müssen – auch aktuell: „Da sollten bei jedem die Alarmglocken schrillen. Es ist wichtig, dass bei der Schulwahl der Elternwille und das Wohl der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden können.“