In NRW ist Kinderarmut weiter verbreitet als in anderen westdeutschen Flächenländern – stimmt das?

FAKT IST: Kinderarmut ist immer auch Eltern- bzw. Familienarmut. Wir müssen alle Menschen aus der Armut holen. Daher fordert die NRWSPD z.B. seit langem einen dauerhaften und flächendeckenden sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose. Außerdem müssen wir Alleinerziehende besser unterstützen, die ein sehr hohes Armutsrisiko haben.
Bundesweit nimmt die Kinderarmut zu, doch es gibt regionale Unterschiede. Die höchsten SGB-II-Quoten bei unter 18-Jährigen gab es 2015 in Großstädten. Da 44 Prozent aller Großstädte mit mehr als 250.000 Einwohnern in NRW liegen – insgesamt 12 im Gegensatz zu Bayern mit nur 3 – wirkt sich dies auch auf die Armutsstatistik aus. Die Kinderarmut wuchs auch in den Jahren 2006 bis 2010, also während der CDU/FDP-Regierungszeit, an und wird nun endlich konsequent bekämpft
NRW ist Vorreiter des vorbeugenden Sozialstaats. Jeder dritte Euro des Landeshaushalts fl ießt in Kinder, Familien und Bildung (über 200 Mrd. Euro seit 2010). Rot-Grün investiert mehr in die Zukunft als jemals eine andere Regierung in NRW.
„Kein Kind zurücklassen“ wirkt: Die Umsetzung der Ziele und Maßnahmen in den 18 beteiligten Städten und Kreisen ist zu über 80 Prozent ganz oder teilweise gelungen. Alle Teilnehmer wollen auch weiterhin mitmachen, weitere 22 Kommunen sollen hinzukommen. Insgesamt werden mit dem Programm 3 Millionen Kinder und Jugendliche erreicht – das sind 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in NRW. Hannelore Kraft s Ansatz der präventiven Sozial- und Bildungspolitik ist richtig.
NRW ist Vorbild für andere Länder: „Kein Kind zurücklassen“ soll auch im österreichischen Vorarlberg erprobt werden. Auch die Region Steiermark zeigt Interesse an dem Konzept. Ebenso hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Landesinitiative als gutes Praxisbeispiel in der Präventionsarbeit vorgestellt.