Glückssache Gute OGS

Die Tage, an denen ich nicht in Düsseldorf bin, nutze ich, um in Herdecke und Witten unterwegs zu sein. Ich treffe mich mit ehrenamtlich aktiven Menschen, ich besuche Einrichtungen und Vereine und tausche mich mit Initiativen aus – diesmal habe ich die Dorfschule in Heven besucht.
Vom Schreibtisch an den Basteltisch der „AWO-KinGs“ hat es mich bei meinem Besuch der Hevener Dorfschule in Witten verschlagen. Im Zuge der Kampagne „Gute OGS darf keine Glückssache sein“ haben die Schülerinnen und Schüler ihre Forderungen an die Landesregierung für eine gute OGS auf kreative Art und Weise zu Papier gebracht oder besser gesagt, auf zahlreiche bunte Wimpel. Größere Räume, bessere Spielmöglichkeiten und mehr Erzieherinnen und Erzieher sind konkrete Wünsche der Kinder.
Ich kann diese Aktion nur unterstützen, denn die hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen im OGS-Bereich zeigt deutlich, wie attraktiv dieses Angebot für viele Familien ist. Der steigende Bedarf muss gedeckt werden. Bereits vor der Landtagswahl habe ich ein Tagespraktikum an der Wittener Hüllbergschule absolviert und dabei einen Einblick in den Alltag von Erzieherinnen und Erziehern und Schülerinnen und Schülern im Offenen Ganztag erhalten. Die Anforderungen an das Personal werden immer vielfältiger und breiter, die Rahmenbedingungen greifen diese Entwicklung allerdings nicht auf. Für mich waren deshalb der Ausbau von Betreuungsplätzen und Investitionen in die Qualität der OGS ein zentraler Inhalt des SPD-Wahlprogramms, für den ich mich weiterhin einsetzen werde.
Auch die Landesregierung muss jetzt liefern, denn die wohlklingenden Ausführungen im Koalitionsvertrag sind nichts als heiße Luft ohne jegliches Finanzierungskonzept. Die AWO als Träger vieler Offener Ganztagsschulen hat deutliche Forderungen an die neue Landesregierung, darunter insbesondere eine bessere und einheitliche Finanzierung der OGS vor Ort. Aufgrund der derzeitigen unzureichenden Förderung durch das Land müssen unsere Kommunen eigene Mittel zur Verfügung stellen, was zu einer ungleichen Finanzausstattung der einzelnen Schulen mit offenem Ganztag führt. Ein Umstand, den ich als langjährige Kommunalpolitikerin stets kritisch gesehen habe.
Die Qualität aller OGS kann nur dann nachhaltig gesteigert werden, wenn Land, Kommunen, Träger wie die AWO und Schulen gemeinsam daran arbeiten. Deshalb werde ich auch am 12. Juli in Düsseldorf dabei sein, wenn die Schülerinnen und Schüler der Dorfschule ihre bunten Wimpel bei der Kundgebung vor dem Landtag aufhängen.