DR. NADJA BÜTEFÜHR
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Gesundheitsminister Laumann bietet keine realistische Lösung für das Landarztproblem



Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat in dieser Woche die Rechtsverordnung zum Landarztgesetz vorgestellt, die die schwarz-gelbe Landesregierung zuvor verabschiedet hatte.

Nach Auffassung der SPD-Landtagsfraktion hat die Landarztquote die gleiche Wirkung wie ein Placebo – sie heilt nicht. Das zugrunde liegende Gesetz bewegt sich auf rechtlich dünnem Eis, da Abiturientinnen und Abiturienten bereits in jungem Alter auf einen bestimmten Berufsweg festgelegt werden sollen und ansonsten mit hohen Vertragsstrafen bedroht werden. Mit Anfang 20 oder noch jünger weiß niemand, wie sein Berufsleben viele Jahre später aussehen wird.

Vor allem aber bleibt das Grundproblem ungelöst: Das Studium der Allgemeinmedizin und der Beruf des Landarztes müssen dringend attraktiver gemacht werden, gerade auch für Medizinstudentinnen, die ihre Familie und ihren Beruf miteinander arrangieren wollen. Dazu aber macht Minister Laumann keine brauchbaren Vorschläge. Ein evidentes gesundheitspolitisches Problem über den Verordnungsweg lösen zu wollen, zeugt von großer Hilflosigkeit der Landesregierung.