Bundesweiter Vorlesetag
Zum 14. Mal findet heute der jährliche „Bundesweite Vorlesetag“ statt. Mehrere Organisationen und Stiftungen rufen dazu auf, an diesem Tag die Bedeutung des Vorlesens zu würdigen und bei Kindern aktiv die Freude am Lesen zu wecken. Dies funktioniert am besten durch Menschen – durch Eltern und Geschwister, Großeltern, im Kindergarten oder im Lesekreis.
Die Stiftung Lesen weist in ihren Studien darauf hin, dass gemeinsames Blättern in Bilderbüchern, das Vorlesen von Geschichten oder das Erzählen eigener Erlebnisse für die Entwicklung von Sprache und Sprechen eine wichtige Rolle spielt. Kinder entdecken dabei nicht nur phantastische neue Welten, sie beginnen auch einen Dialog mit der vorlesenden Person: Sie tauschen sich über die Geschichte aus, über das, was sie verstanden haben, was sie bewegt und was sie hinterfragen – dabei erlernen sie Wörter und sprachliche Strukturen.
Das regelmäßige Vorlesen erweitert nicht nur den Wortschatz von Kindern, sie sind in der Folge auch in der Schule erfahrener und sicherer in ihrem Umgang mit Texten. Darüber hinaus haben sie auch mehr Spaß am Lesen. Bereits im Säuglingsalter entsteht durch regelmäßiges Vorlesen ein besonderes Verhältnis zwischen Kind und den Vorlesenden und oft ein schönes Ritual, das in vielen Fällen jahrelang andauert und Sicherheit gibt. Dennoch lesen in etwa jeder dritten Familie in Deutschland Eltern ihren Kindern nie oder aber nur sehr selten vor, was sehr schade ist – schließlich ist es das familiäre Leben, das Kinder in ihrer Entwicklung prägt.
Ich lese seit meiner Kindheit sehr gerne und besitze auch heute noch mein Lieblingsbuch aus dieser Zeit: „Wir Kinder aus Bullerbü“. Gern hätte ich heute den Kindern der Kita Vinkenberg in Herdecke daraus vorgelesen. Leider muss ich mich stattdessen im Landtag in Düsseldorf durch ganz andere Papierberge und Welten kämpfen. Aber das holen wir nach. Ich freue mich!