
Für das Ausbildungsjahr 2020 meldet die Arbeitsagentur allein im Geschäftsstellenbezirk Witten, der die Städte Witten, Herdecke und Wetter umfasst, 777 angebotene Lehrstellen (2019 waren es noch 1.020) von denen im Juni noch 350 unbesetzt waren. Gleichzeitig gab es 382 Bewerber ohne Ausbildungsplatz. Die Vermittlung könnte sich so noch bis in den August ziehen. Grund für die Vermittlungsrückstände ist neben den momentanen wirtschaftlichen Unsicherheiten auch die fehlende Vernetzung zwischen Betrieben und Ausbildungsinteressierten. Diese „Matching“-Problematik hat sich unter Corona-Bedingungen deutlich verschärft. Durch den eingeschränkten Schulbetrieb ist ein wichtiger Kontaktpunkt für die Ansprache von Jugendlichen weggefallen, ebenso wie persönliche Beratungsangebote und Ausbildungsmessen. Dabei profitieren sowohl Betriebe als auch Auszubildende von guten Ausbildungsverhältnissen. Während für viele Jugendliche die Ausbildung ein erster Schritt in die Unabhängigkeit bedeutet, profitieren Unternehmen, indem sie ihre Fachkräfte von Morgen sichern.
Deshalb wirbt die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Nadja Büteführ dafür, die Chancen der Ausbildung gerade in der Krise sichtbarer zu machen: „Die Corona-Pandemie darf nicht zu einer Krise der beruflichen Zukunft für Jugendliche werden. Die Chancen für junge Menschen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind gut. Deshalb ist es wichtig, Jugendliche und Betriebe besser zusammenzubringen und Unsicherheiten abzubauen. Das Signal, das die Bundesregierung mit den Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket für die berufliche Bildung sendet, ist positiv. Diese Vorlage sollten alle Beteiligten in Witten und Herdecke noch stärker nutzen. Ausbildung lohnt sich – auch oder gerade wegen Corona.“